Minimalinvasive Kastration

Generelles zur Kastration

Warum sollte ich mein Tier kastrieren lassen?

Die Frage, ob Sie Ihr Tier kastrieren lassen sollten oder nicht, erfordert ausführliche Überlegungen und ein eingehendes Beratungsgespräch mit Ihrem Tierarzt, am besten bringen Sie Ihr Tier hierfür mit.

Als Vorüberlegungen wollen wir Ihnen hier einige wichtige Fragen vorab beantworten:

  • Lieber eine Kastration oder eine Sterilisation?

    Die Kastration bezeichnet ein Verfahren zur Entfernung der Keimdrüsen (Eierstock oder Hoden), während bei der Sterilisation lediglich die Keimleiter (Eileiter, Samenleiter) abgebunden oder durchtrennt werden. Da die Kastration eine sehr sichere Methode ist und in der Tiermedizin hauptsächlich angewandt wird, bevorzugen wir die Kastration vor der Sterilisation.

  • Wird die Gebärmutter entfernt?

    Die Gebärmutter wird nur dann entfernt, wenn wir pathologische Auffälligkeiten feststellen, also Veränderungen, die von der Norm abweichen.

  • Was sind generell die Vorteile einer Kastration?

    Bei Hündinnen, aber auch Katzen, ist einer der größten Vorteile die vorbeugende Wirkung auf Tumore der Gesäugeleisten („Brustkrebs“). Das Risiko der Erkrankung an Mammatumoren kann sich um bis zu 91% verringern! Allerdings tritt dieser Effekt nur ein, wenn die Kastration frühzeitig erfolgt.

  • Wann ist der beste Zeitpunkt, um meine Hündin zu kastrieren?

    Hündinnen können etwa 9-12 Wochen nach der ersten Läufigkeit kastriert werden. Während einer Läufigkeit sollte ein solcher Eingriff niemals erfolgen, denn dann ist das Blutungsrisiko stark erhöht. Bei Kätzinnen empfehlen wir ein Mindestalter von 6 Monaten.

  • Was ändert sich nach der Kastration?

    Die Hündin wird keine Blutungen mehr haben und die Katze wird nicht mehr rollig.
    Wichtig zu wissen ist, dass eine Kastration auch Nebenwirkungen mit sich bringen kann. Sprechen Sie uns hierzu gerne an.

Die minimalinvasive Kastration

Was bedeutet minimalinvasive oder endoskopische Kastration?

Bei dieser Operationstechnik handelt es sich um die sog. Schlüsselloch-Technik, es entstehen nur sehr kleine OP-Wunden und damit auch Narben, durch die wir mit einer Kamera zum Beispiel die Ovarien (Eierstöcke) oder auch intraabdominal gelegene Hoden (Kryptorchismus) aufsuchen und entfernen können. Die Hündin wird so unfruchtbar gemacht und kann keine Welpen mehr bekommen.

  • Welche Vorteile hat die laparoskopische Kastration?

    • sehr kleine OP-Wunden und somit auch kleinere Narben
    • schonender
    • schnellere Erholung nach der OP
    • Schonzeit wird verkürzt: Ihr Hund kann schneller wieder spielen und rennen
    • Kreislauf wird weniger belastet
    • weniger Schmerzen
    • Risiko für Wundinfektionen sinkt
    • störender Halskragen nicht nötig nach der OP, stattdessen reicht ein Body als Leckschutz
  • Welche Nachteile hat die minimalinvasive Kastration meiner Hündin?

    Tiermedizinisch hat diese Operationstechnik keine Nachteile. Wir halten für die minimalinvasive Kastration ein höheres Honorar als für eine klassische Kastration für angemessen, da nur ein erfahrener Chirurg diese Operation durchführen kann. Außerdem ist uns eine sehr sichere Narkose wichtig, für die wir gerne zusätzlich Zeit und modernes Equipment verwenden.

  • Wieso wird mein Rüde minimalinvasiv kastriert?

    Bei manchen Rüden verbleibt einer oder beide Hoden im Bauchraum und steigt nicht in den Hodensack ab. Um den Rüden vollständig kastrieren zu können müsste also die Bauchdecke eröffnet und der abdominale Hoden entfernt werden. Dies erreichen wir mit der minimalinvasiven Kastration mit weitaus kleineren OP-Wunden und viel kürzerer Heilungsphase. Ihr Rüde ist also schneller wieder „auf den Beinen“.

  • Wie läuft eine minimalinvasive Kastration meines Hundes ab?

    Bitte geben Sie der Hündin am Abend vor der Operation das letzte Mal zu fressen. Wasser darf die ganze Zeit über angeboten werden. Morgens machen Sie bitte einen ausgedehnten Spaziergang, sodass die Hündin sich erleichtern kann.
    Zum vereinbarten Termin bringen Sie Ihren Hund zu uns. Während wir die Narkose einleiten dürfen Sie gerne dabei sein und Beistand leisten. Danach rasieren wir die Felder für die Operation und desinfizieren die Haut. Währenddessen werden Atmung und Puls die ganze Zeit an unserem Monitor von speziell ausgebildetem Personal überwacht. Eine sichere Narkose ist uns sehr wichtig. Daher verwenden wir viel Zeit und moderne Gerätschaften für die Einleitung, Erhaltung und Überwachung des Patienten. Bitte wundern Sie sich deshalb nicht über eventuell höhere Investitionen. Sie investieren in die Gesundheit Ihres Tieres!

  • Was muss ich postoperativ (nach der OP) beachten?

    Wenn Ihr Tier aus der Narkose erwacht ist, rufen wir Sie zeitnah an. Sobald sie stehen und laufen kann, dürfen Sie dann auch gemeinsam den Heimweg antreten. An diesem Tag bieten Sie bitte erst Futter an, wenn Ihr Vierbeiner sicher schlucken kann! Das ist in der Regel gegen Abend der Fall. Auch große Aktivitäten außerhalb einer „Pipi-Runde“ sollten nicht mehr eingeplant werden.

  • Wie lange dauert der Eingriff?

    In der Regel dauert ein endoskopischer Eingriff nicht lang. Mit Einschlaf- und Aufwachzeit planen wir hier aber grundsätzlich 2 Stunden ein. In dieser Zeit dürfen Sie gerne nach Hause fahren oder einige Besorgungen erledigen, wir rufen Sie sofort an, sobald die Operation vorüber ist.

Wir führen auch andere laparoskopische Operationen durch!
Sprechen Sie uns bei Fragen gerne an!

Für eine eingehende Beratung,
die individuell für Ihr Tier vor einer minimalinvasiven Kastration in Anspruch genommen werden sollte,
vereinbaren Sie gerne einen Termin mit uns!

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